Einen Hauskredit ohne Eigenkapital zu erhalten war früher undenkbar. Wer nicht mindestens 20 Prozent des Kaufpreises selber einbringen konnte, musste bei keiner Bank vorstellig werden. Diese Zeiten haben sich gewandelt. Unter bestimmten Umständen lassen sich die Banken auch ohne Eigenkapital auf einen Baukredit ein.
Voraussetzungen für eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital
Natürlich wird diese Art der Hausfinanzierung nicht jedem gewährt, das Risiko wäre den Banken zu hoch. Voraussetzungen sind ein festes, hohes Einkommen und eine tadellose Kreditwürdigkeit. Menschen mit Schwankungen in den Einkünften, beispielsweise Freiberufler, haben deutlich schlechtere Chancen. Ein weiterer Punkt ist die Art der Immobilie. Kreditinteressenten, die ein gepflegtes Haus in einer guten Wohngegend erstehen möchten, werden eher eine Zusage erhalten, als Käufer eines baufälligen Hauses in unbeliebter Lage.
Was ist eine 110-Prozent-Finanzierung?
Problematischer kann es werden, wenn der Kreditnehmer nicht einmal die Kaufnebenkosten beisteuern kann. Dies sind im Wesentlichen Maklergebühren, Grunderwerbssteuer und Notarkosten. Die Nebenkosten schlagen mit etwa zehn bis zwanzig Prozent der Gesamtsumme zu Buche. Zu diesen Kosten hat die Bank keinen materiellen Gegenwert, daher wird diese Art der Finanzierung selten angeboten.
Nachteile der Vollfinanzierung
Auch wenn sich für den Kreditnehmer trotz fehlendem Eigenkapital der Traum vom Eigenheim erfüllen könnte, sollte er Vor- und Nachteile genau abwägen. Das hohe Ausfallrisiko lassen sich Banken gut bezahlen, die Zinsen sind häufig deutlich höher als bei anderen Krediten. Dementsprechend steigen die Gesamtkreditkosten und die Laufzeit.